In der Schweizer Wirtschaft ist derzeit keine Verbesserung in Sicht. Das Barometer der Konjunkturforschungsstelle (KOF) der ETHZ liegt im Juli 2022 bei 90,1 Punkten, womit der Wert gegenüber Juni (95,2) um 5,1 Punkte zurückging und sich knapp 10 Punkte unter dem langjährigen Durchschnitt befindet.
Nachdem das Barometer im Mai 2021 einen Rekord erreicht hatte (143,22), begann ein Abwärtstrend, der es schliesslich im März 2022 (98,96) unter die Marke von 100 Punkten (langjähriger Durchschnitt) sinken liess. Nach einem leichten Anstieg im April 2022 (102,85) fiel der Wert stetig bis auf 90,09 Punkte im Juli 2022. Ein ähnlich tiefer Wert war zuletzt vor zwei Jahren verzeichnet worden, nämlich 83,43 Punkte im Juli 2020.
Der Rückgang ist hauptsächlich dem Indikatorenbündel für das Verarbeitende Gewerbe zuzuschreiben. Ausserdem ist der Optimismus im Gastgewerbe sowie bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistungen nicht mehr so verbreitet wie in den vergangenen Monaten. Auch die Indikatoren für den Privatkonsum ziehen den monatlichen Durchschnitt nach unten, während der Bausektor und die ausländische Nachfrage den Sturz etwas abfedern.
Im Verarbeitenden Gewerbe und im Bausektor beziehen sich die grössten Sorgen auf die Auftragssituation und die allgemeine Geschäftslage. Dagegen scheint sich die Wettbewerbssituation zu verbessern.
Der Maschinenbau ist von der ungünstigen Konjunktur am stärksten betroffen. Die chemisch-pharmazeutische Industrie, die im Juni 2022 einen gewissen Optimismus an den Tag legte, befindet sich mittlerweile in einer ähnlichen Situation wie die anderen Sektoren.
(Quelle: KMU Portal)
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